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Neues aus Birkenfeld

Warum es zu Hause eigentlich am schönsten ist

Eigentlich wäre Kathrin Schmitt jetzt in Brandenburg. Sie saß praktisch schon im Auto. Die Einschreibe-Unterlagen für die neue Uni im Gepäck. Im sechsten Gang in Richtung neues Leben. Doch dann rief das Schicksal an. Und das Schicksal war in diesem Fall der Kreis Birkenfeld. Sie hatte sich nämlich auf eine Stelle beworben: als Projektmanagerin für Haltestrategien. Dabei wollte sie nach ihrem Abitur doch eigentlich so schnell wie möglich raus aus dieser Region. Eigentlich.

Bei mir war das anders. Ich habe in Idar-Oberstein Abitur gemacht. Und ich wollte eigentlich nie wirklich hier weg. Erst pendelte ich nach Mainz zur Uni. Dort schaffte ich es aber nie in den Studiengang, den ich machen wollte. Zu schlecht war mein Notendurchschnitt. Also hatte ich mir eine kaufmännische Ausbildung in der Region besorgt. Das war zwar nie das, was ich machen wollte, der Ausbildungsvertrag war trotzdem schon unterschrieben. Einen Tag bevor ich anfangen sollte, sendete mir Köln eine E-Mail – und diese Rheinmetropole hatte einen Studienplatz für mich im Angebot, den ich nicht ablehnen konnte. Dabei wollte ich dich noch nie wirklich raus aus der Schmuckstadt. Eigentlich. Es ist diese Frage, die viele Schülerinnen und Schüler nach ihrem Abitur umtreibt. Wie geht es weiter? Ausbildung oder Studium? Großstadt oder Landleben? Dass diese Entscheidung aber keine für immer sein muss, dass sie auch manchmal von Zufällen abhängt, zeigt die Geschichte von Kathrin Schmitt und meine eigene.

Max Storr ist Autor bei der regionalen News-Plattform Merkurist Idar-Oberstein. Hier im Interview mit Landrat Matthias Schneider, der das Bundesmodell “unserBIR” und die Fachkräfteinitiative „deinBIR“ im Hause der Kreisverwaltung angestoßen hat.

Kathrin Schmitt wuchs in Heimbach auf, ihr gefiel das Landleben, doch bleiben wollte sie nicht wirklich. Sie ging nach Koblenz zum Studium. Ihr gefiel das. Aber schnell fehlten ihr die Dinge, die auf dem Land selbstverständlich waren. Der Nachbar, der dich auf dem Weg zur Mülltonne mit einem freundlichen Lächeln begrüßt. Die Natur. Oder einfach der Wohnraum. Schon in ihrer Bachelorarbeit befasste sie sich damit, was junge Menschen in unserer Region überhaupt brauchen. Jetzt lebt sie wieder im Kreis Birkenfeld, weil sie das so wollte. Und sie will auch, dass andere diese Vorteile kennen und schätzen lernen. Viele Menschen in unserer Region wünschen sich das. Deswegen startete der Nationalparklandkreis eine Fachkräfteinitiative. „DeinBIR – Nix für jeden“ lautet der Slogan der Kampagne, um die vielfältigen Karriere und Ausbildungsmöglichkeiten der Region zu zeigen. „Wir wollen uns nichts vormachen. Das Landleben ist nicht jedermanns Sache, aber für viele ist es eben genau das richtige. Viele wissen vielleicht einfach nicht, welche Angebote es überhaupt gibt. Und das wollen wir ändern. Dabei übernimmt die Kampagne „DeinBIR“ den Teil Job und Karriere und das Bundesmodellprojekt „unserBIR“ den Bereich Freizeit und mitmachen“, erklärt Kathrin Schmitt.

deinBIR – veranstaltet die Azubi- & Jobmesse in Idar-Oberstein

Auch bei mir hat die Distanz das Bewusstsein für meine Heimat geschärft. In Köln lebe ich in einer besseren Hundehütte, die aber unverschämt viel Geld kostet. Da wird einem durchaus mal übel, wenn man überlegt, was man sich für die Kohle zu Hause leisten könnte. Man lernt einfach stärker zu schätzen, was man vorher alles hatte, wenn man erstmal merkt, dass es nicht mehr da ist.

Aber da ist noch etwas: Als Journalist bin ich den vergangenen Jahren regelmäßig in meine Heimat gefahren und habe Menschen getroffen und Geschichten erlebt, von denen ich bisher überhaupt noch nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Nehmen wir Nico Reuter, der schon seit Jahren dafür kämpft, dass der Kreis Birkenfeld einen der größten Bikeparks Europas bekommt.

Oder Veitsrodt, diese kleine Hunsrückgemeinde, die mit den Veitsrodter Märkten jedes Jahr Unglaubliches auf die Beine stellt. Oder Firmen, in denen Mitarbeiter schon in der dritten Generation angestellt sind oder die Meisterschaftsringe für den Super Bowl hergestellt werden. Es ist faszinierend, da mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Und genau diese Geschichten will auch die Kreisverwaltung mit der Fachkräfteinitiative „deinBIR – nix für jeden“  und dem Bundesmodellprojekt „unserBIR – hier is dehaem“  noch stärker in den Fokus rücken.

„unserBIR – hier is dehaem“ soll die Jugendlichen dazu einladen, Geschichten aus ihrer Freizeit zu erzählen. Geschichten aus der Region. Zum Beispiel die Geschichte von Tim Risch, der mit seinem Mountainbike über schmale Feldwege durch die prächtige Natur brettert oder Jessica Silaev, die als Cheerleaderin schon zahlreiche Titel gewinnen konnte. „DeinBIR – nix für jeden“ – die Kampagne der Fachkräfteinitiative – erzählt Geschichten aus den Unternehmen der Region. Azubis, Fachkräfte und Unternehmen erzählen, zeigen und erklären. Spannende Berufsbilder, einzigartige Produkte und tolle Teams. Großprojekte wie eine Azubi- & Jobmesse, Informationen über Blogs, Soziale Medien und Flächen in der Region gehören ebenfalls dazu.

Die Vorzüge der Region präsentiert die Fachkräfteinitiative „deinBIR“ und das Bundesmodellprojekt ” unserBIR” auf der Azubi- & Jobmesse in Idar-Oberstein.

2019 stellten in der Messe Idar-Oberstein über 75 Aussteller ihre Unternehmen, Berufe und Perspektiven vor. Musikalisch begleitet von der Band „Aufn Kaffee mit rauf“. Mit einem Großteil dieser Jungs habe ich vor fast sechs Jahren Abitur gemacht. Auch sie schwärmten aus, haben aber den Bezug zu ihrer Heimat nie verloren. Auf der Instagram-Seite von „deinBIR“ kann man sich unter anderem einen Auftritt der Jungs anschauen – und vieles mehr.

Akustik-Sound aus der Region: Die Idar-Obersteiner Kasimir Welsch, Julian Casper und Mario Conradt (v. l. n. r.) sind Teil der Band „Aufn Kaffee mit rauf“.

Über 1.000 junge Menschen haben die Kanäle von #deinbir und #unserbir schon abonniert und du bist herzlich eingeladen, mitzumachen und zu zeigen, welche besonderen Geschichten unser Kreis bereithält. Das heißt natürlich nicht, dass am Ende jeder im Kreis Birkenfeld bleibt und am Umwelt-Campus studieren oder eine Ausbildung vor Ort machen wird. Aber jeder weiß hoffentlich, welche beruflichen und privaten Möglichkeiten er hier hat. Die Kampagne soll ein stärkeres Bewusstsein für die Region und die beruflichen und privaten Möglichkeiten schaffen. Vielleicht will der ein oder andere ja einfach mal raus und kommt doch zurück – so wie Kathrin Schmitt. Oder meine Wenigkeit. Denn eigentlich wollte ich doch nie wirklich weg von hier.

Beitrag von StadtLandNews Kreis Birkenfeld

Frauen beim Kaffe auf Tereasse_Kinder im Garten_Häuser im Hintergrund
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