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Neues aus Birkenfeld
Vom Azubi zum Chef
– Von diesem Berufsweg träumen bestimmt viele Azubis. Jörn Faller aus Fischbach, berichtet von seinem Quereinstieg, dem Gehen und dem wiederkommen.
Industriemechaniker ist ein beliebter Job: Auch Jörn Faller lernte diesen Beruf, konnte aber in den Neunzigern aus wirtschaftlichen Gründen nicht übernommen werden. Doch wie heißt es so schön: Schließt sich eine Tür, geht dafür eine andere auf. Auf Empfehlung seines damaligen Ausbilders hat der junge Industriemechaniker eine Bewerbung an die Firma K.-H. Müller in Sien verschickt. „Ich wurde direkt zu einem Gespräch eingeladen und konnte nach meiner Ausbildung bei K.-H. Müller einsteigen“, erzählt Herr Faller.
Quereinsteiger als Karriere-Booster.
Der Einstieg bei K.-H. Müller verlief gut obwohl er als Industriemechaniker im Berufsfeld des Präzisionswerkzeugmechanikers neu war. „Ich war ein klassischer Quereinsteiger, die Präzisionswerkzeugmechanik hat mich aber von Anfang an gereizt, eben weil es so ein vielseitiges und komplexes Gebiet ist. Es wird nie langweilig. Jedes Werkzeug ist anders. Man muss mitdenken, es gibt nie ein 08-15 Schema. Für Technikinteressierte bietet der Beruf viele Möglichkeiten.“
Think big: Weiterbildung zum Maschinenbautechniker
2001 zog es Jörn Faller dann zu neuen Ufern – er absolvierte eine Weiterbildung zum Maschinenbautechniker und sammelte an weiteren beruflichen Stationen Erfahrung in seinem Job. Seit 2007 bringt er als Qualitätsmanager sein Wissen wieder in Sien ein. „Bei K.-H. Müller hat es mir von allen Firmen am besten gefallen“, berichtet er. Seit sieben Jahren ist er auch Fertigungsleiter. „Wichtig ist es auch bei komplexen Aufgaben die Übersicht zu behalten, da es viele individuelle Werkzeuge gibt, welche an den verschiedenen Stationen bearbeitet werden.“ Ein Werkzeug durchläuft bis zu 10 Arbeitsschritte im Betrieb.
Neue Werkzeuge herstellen.
Die Firma deckt zwei Bereiche ab: die Neuwerkzeugherstellung und Nachschliffe von Bestandswerkzeug. „In der Neuwerkzeugherstellung hat der Kunde einen Auftrag, für den dann individuell ein Werkzeug entworfen wird oder nach bestehenden Plänen erstellt wird. Wir stimmen das Werkzeug dann optimal auf die Anwendung ab. Also z.B. welches Material soll bearbeitet werden, wo wird das Material eingesetzt. Dem entsprechend berechnen wir die Geometrien, Material, Aufbau etc. Danach legen wir fest wie das Werkzeug bei uns im Haus erstellt wird und welche Stationen es wann durchläuft“, erklärt Faller den Prozess.
Beim Nachschliff von Bestandswerkzeug stehen Nachhaltigkeit und eine lange Zusammenarbeit mit dem Kunden im Fokus. „Es ist üblich neues Werkzeug so aufzubauen, dass Sie nachschleifbar sind. Dieser Weg ist nachhaltiger und auch wirtschaftlicher.“
Praktikum first: „Im schlimmsten Fall wiegt das Werkzeug mal ein Kilo“
Jan gibt den Tipp, zunächst mal ein Praktikum in dem Wunschjob zu machen. So erhält man Einblicke und weiß, ob der Beruf etwas für einen sein kann. „Man kann sich den Beruf nur vorstellen wenn man Ihn mal ausprobiert hat. Lernt uns kennen und entscheidet dann ob es für euch passt.“ Der Beruf ist körperlich nicht so anspruchsvoll, wie viele denken. Selbstständiges Arbeiten ist dabei viel wichtiger. „Allerdings steht man fast den ganzen Tag, das braucht erstmal Übung“, weiß der heutige Fertigungsleiter zu berichten.
So sieht die Ausbildung bei K.-H. Müller aus:
Nach einer Einführung und Vorstellungsrunden, geht es richtig los. Nach einem Ausbildungsplan werden die Azubis in die verschiedenen Abteilungen eingeteilt. „Im 1. Jahr sollte man alle Abteilungen mal gesehen haben. Als erstes kann man an den manuellen Schleifmaschinen das Handwerk lernen. Man macht also eine Zeit lang einfach Abläufe immer wieder bis man sie kann.“
Der Austausch unter den Azubis ist sehr wichtig. Hier heißt es offen sein und den Austausch nutzen. Azubileiter stehen aber auch immer zur Verfügung. „Wir arbeiten alle mit daran, dass die Azubis gut abschließen. Wir bilden für uns selbst aus! Übernehmen also unsere Azubis auch gerne und unterstützen, wo es geht“, sagt Faller. Im ersten Jahr ist die Berufsschule in Idar-Oberstein. Danach erfolgt der Blockunterricht in Bad Neustadt an der Saale.
Du hast auch Lust den Beruf des Präzisionswerkzeugmechanikers mal auszuprobieren? Dann mach doch ein Praktikum in Sien. Weitere Infos hier!